Samstag, 11. Juli 2015

Hadashi no SuMa oder: Barfuß in der Wildnis

05.07.2015

Dies ist ein Bericht über Suzu & Macchan (nachfolgend nur noch SuMa genannt), die jede Gelegenheit ergreifen unbekannte Gebiete zu erforschen. Der geneigte Leser darf sich nun eine Indiana Jones-esque Musik vorstellen.

Natürlich waren hierzu wochenlange Nachforschungen und Vorbereitungen notwendig. Zum ersten Mal aufmerksam wurden SuMa, als es hieß, es gäbe in einem noch nicht näher erforschten Urwald einen Ureinwohnerstamm, welcher sich ohne Schuhe durch die ungezähmte Wildnis bewegt.

Es gab bei ihren Nachforschungen viele Rückschläge, die beinahe zum Abbruch der Reise führten und sie verzögerten. Darauf muss hier aber nicht eingegangen werden. Auch urbanen Legenden, es möge dort nur spanischen Sand geben, wurden näher betrachtet, nach einer eingehenden Untersuchung aber als nicht nachweisbar abgetan.
Der Weg zu diesem Ort war lang und beschwerlich. Da nur ein ungefährer Standort auf der allgemein gültigen Weltkarte verzeichnet war, musste ein nicht unerheblicher Teil der Strecke über Umwege bewältigt werden. Es verschlug die beiden Abenteurer bis nach Nazareth, wo sie in einem Gasthaus nächtigen konnten. Weiter ging es durch das Auetal, nur wenige Tagesmärsche vom Auenland entfernt.

Nach wochenlanger Reise kamen sie endlich am Zielort an. Wie man hier sehen kann, waren sie von der Natur umringt.


Natur


Sie machten Bekanntschaft mit den Wildlingen, auch Ureinwohner genannt, und wurden nach Austausch von nützlichen materiellen Gütern in ihr Reich gelassen.

Sie waren erstaunt, wie viele von diesem Waldvolk doch existierten. Diese hatten sich mit aus Stein und Holz gebauten Werkzeugen eigene Wassertümpel angelegt, welche sie zur Abkühlung an heißen Sommertagen nutzen konnten.

Mithilfe von Pflanzen mischten sie sich verschiedene Farben an, die zur Bemalung ihrer doch exotischen Kleider genutzt wurden.

Um dies zu verdeutlichen, konnte im Geheimen - moderne Technik war ihnen fremd und unheimlich - eine Lichtbildaufnahme erstellt werden.



Die Wassertümpel


Nach einem ausgiebigen Essen, zu welchem die beiden Entdecker nach einer erfolgreichen Jagd eingeladen wurden, führte man sie herum. Natürlich war auch der Rest des Volkes auf den Beinen, weshalb bei den folgenden Aufnahmen weitere Stammesangehörige mit ihren illustren Kleidungsstücken SuMa über den Weg liefen.


Am Wegesrand, welcher mühsam mit selbst erstellten Äxten und Macheten aus geschärftem Stein von den Pflanzen befreit wurde, wiesen Schilder auf die Gefährlichkeit der Natur abseits des sicheren Weges hin.
Die beiden sollten sich nicht vom Wege begeben, da nicht näher bekannte Gefahren das Leben unserer bereits ins Herz geschlossenen Abenteurer bedrohen könnten.

Nach der Reise händigte man mir für diesen Bericht alle Unterlagen und Lichtbildaufnahmen aus. Durch unsere hochtechnisierten Computersysteme konnte ich mithilfe eines Übersetzungsprogrammes die für die Leserschaft nicht lesbaren Runen übersetzen, sodass einem ungestörten Lesefluss nichts im Wege stehen kann. Bitte wundern Sie sich also nicht, dass die Schilder für Sie ohne Probleme lesbar sind.


Die Führung beginnt


Zuerst wurde ganz stolz die Quelle des Lebens gezeigt. Ohne diese könnte der Stamm nicht überleben, weshalb es notwendig sei, zur Urmutter Gaja, der Göttin der Erde, zu beten, auf dass sie niemals die Quelle versiegen lassen möge.


Der Lebensquell


Um sich vor der Reise von Schuld und Sünde reinigen zu können, wurde intelligenterweise der Lebensquell über den Weg geführt.


Hier exemplarisch zwei Aufnahmen


Was bis zu dieser Stelle noch nicht erwähnt wurde, ist, dass die Wassertümpel weit außerhalb der Siedlung lagen. Dadurch mussten sich SuMa auf einen langen und beschwerlichen Weg einstellen.

Die Wildlinge hatten allerdings die gute Idee, dass besonders für die Füße ein abwechslungsreicher Pfad geboten wurde, was die Anstrengung bis zur Siedlung minimieren sollte.

Unsere beiden hatten nicht immer die Gelegenheit alles zu dokumentieren, deshalb möchte ich Sie um Verständnis bitten, dass auch Lücken vorhanden sind. Wer sich nach diesem Bericht selbst ein Bild persönlich vor Ort machen möchte, kann sich gerne auf die Reise begeben. Wie mir bereits mitgeteilt wurde, sind die Waldbewohner freundlich und offen gegenüber Besuchern aus der anderen Welt.

Von umgestürzten Bäumen, zum Beispiel durch einen Sturm oder einen Blitz gefällt, wurde die Rinde weiter genutzt, um eine tiefe Kuhle zu füllen, um so einen weiteren Weg zu ermöglichen, der sonst nicht begehbar gewesen wäre.

Reste des toten Baumes

Auch mit Steinen, wie zuvor berichtet, konnten sie umgehen und haben sich bei einem steilen Hügel eine behelfsmäßige Einrichtung gebaut, welche ihnen ermöglichte, ans obere Ende zu gelangen.

Primitive Kletterhilfe


Auch wenn die urbane Legende des spanischen Sandes nicht nachgewiesen werden konnte, musste an einer Stelle dennoch ein sandartiges Element auf dem Boden gelegen haben bzw. gewachsen sein. Die erstaunten Gesichter von SuMa konnte der Stammesführer nicht übersehen und erklärte diesen, dass vor Jahrzehnten eine sehr große Hitze, und somit auch Dürre und Hungersnot, über den Stamm hereingebrochen war. Die große Hitze war der Grund, weshalb diese sandartigen Elemente, welche den Boden damals noch überwucherten, sich zu einem scharfen glasartigen Abfallprodukt verformten. Nach einigen Tests der Bewohner konnte dieses Material ebenfalls für den weiteren Weg verwendet werden.


Nur Glas oder...?

Während der langen Reise teilte der Führer SuMa mit, dass ein paar Tagesmärsche entfernt ein ihm nicht wohlgesonnenes Volk lebte, mit dem er im ewigen Streite läge. Aufgrund dessen wurden auf dem Weg auch Gruben ausgehoben, die mit giftigen schlammigen Elementen der Erde angereichert und gefüllt wurden. Aufgrund einer besonderen Pflanze, welche in der Nähe der Siedlung wächst und sein Volk bei jedem Essen zu sich nehmen würde, bliebe dieses aber unbeschadet. Auch SuMa haben bei der kurzen Stärkung vor der Abreise davon etwas abbekommen.


Su (möchte unerkannt bleiben)                                     Ma

Noch sind beide gut gelaunt. Wer das Foto geschossen hat, konnte nicht mehr herausgefunden werden. Auch auf Nachfrage bei den beiden bekam ich keine weiteren Informationen. Vermutlich ist dies mit einem großen Verlust verbunden.

SuMa erreichten einen Vorposten der Siedlung, weshalb beide erst fälschlicherweise annahmen, bereits dort angekommen zu sein. Dieser wurde aber nur eingerichtet, um den Feinden Einhalt zu gebieten und um eine falsche Siedlung darstellen zu können. Dies sollte die Feinde verwirren und ihren Angriff auf diesen Punkt bündeln. Wie SuMa ebenfalls erfuhren, war dies der sogenannte Manabaum, in welchem Gaja wohnte und über das Volk wachte.


Der Weltenbaum



Die unzähmbare Wildnis


Am Wegesrand wuchsen Bäume, auf denen fremdartige Früchte wuchsen, welche die Urvölker allerdings gut vertrugen. Sie nutzten natürlich dieses Geschenk von Gaja, um sich und ihr Volk ernähren zu können.


Fruchtartige Früchte, die zum Verzehr geeignet sind


Weiter ging es durch das unwegsame Gelände. Der Vorteil hier natürlich, die feindlichen Stämme konnten nicht so einfach weiter vordringen.

Es folgen nun zum Ende des Berichtes noch ein paar Bilder, um den Gesamteindruck zu vervollständigen.




Undurchdringliches Dickicht


Einst überkam eine große Katastrophe das Volk. Aufgrund eines heftigen Sturmes, von den Wildlingen Weltuntergang genannt, wurden viele Bäume herausgerissen und so stand das Volk fast ohne Schutz da. Die Reste der Bäume wurden dann allerdings auch zur Verteidigung bzw. Schutz gegen die anderen feindlichen Völker genutzt und geschickt im Walde verteilt, sodass jene Schwierigkeiten beim Vorankommen bekommen sollten.



Überreste des Weltuntergangs


Die Füße wurden bei dieser Wanderschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, wie man hier gut dokumentiert sehen kann.


Der letzte Graben vor der Siedlung




Um die geschundenen Füße wieder zu beruhigen und von den Resten der Natur zu entledigen, wurden der Wissenschaft noch nicht bekannte Fische eingesetzt, welche sich aber als sehr vorteilhaft und sanftmütig erwiesen.


An dieser Stelle endet der Bericht. Wie ich von den beiden hörte, steht bereits das Ziel der nächsten großen Reise fest.

Ich werde mir die Rechte für den nächsten Reisebericht frühzeitig sichern.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.